Ich bin Krankenschwester und habe zunächst jahrelang auf Intensivstationen gearbeitet. Dort habe ich ehrfürchtig erlebt, wie Patienten wundersam gerettet wurden. Aber leider musste ich auch viel zu oft erfahren, dass die Medizin der Maximalversorgung die Begrenzungen des Lebens nicht akzeptieren und respektieren kann. Auch Jahre nach meiner Arbeit dort, träume ich manchmal schlecht von dieser Zeit. Mir gehen die Bilder nicht aus dem Kopf in denen altersgreisen und sterbenden Patienten ein Sterben in Würde versagt blieb. Die Angehörigen meinten oft, „Das hätte der Opa nie gewollt, so von Geräten abhängig da zu liegen.“ Ohne Patientenverfügung waren allen Beteiligten die Hände gebunden, Therapien wurden fortgesetzt bis wirklich nichts mehr ging und der schwergeplagte Großvater endlich sterben durfte. Als junge Krankenschwester stand ich oft tränenüberströmt und hilflos am Patientenbett und wusste mir nicht zu helfen.

 

Erfüllung im Umgang mit Menschen fand ich dann erstmals in meiner Familie. Mein Mann und ich haben sechs wundervolle Kinder. Diesen, unseren Kindern bin ich unendlich dankbar! Die Zeit mit ihnen hat mich gelehrt, dass ein liebevoller und zugewandter Umgang ein Schlüssel im Umgang mit Menschen ist. Als Mutter einer Großfamilie gehört für mich das Erleben und Umschiffen von kleinen und größeren Lebens-Krisen zu meinem "Alltagsgeschäft". Durch diese Erfahrungen ist in mir das Verständnis gewachsen, dass Krisen immer auch Wachstum bedeuten. 

 

Durch meine Lebenserfahrungen verschoben sich meine Prioritäten. Die Arbeit auf der Intensivstation füllte mich nicht mehr aus. Mich trieb wieder und wieder die Frage um, ob Sterben nicht auch in Würde möglich sei. Deshalb schnupperte ich in die Palliative Pflege und fand dort eine – für mich sinnerfüllende – Tätigkeit. Durch meine Palliativ-Ausbildung vertiefte ich, wie man Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen bestmöglich bis zu ihrem Lebensende versorgt und Leiden lindert. Aber wieder stieß ich auf Begrenzungen.  Um sterbende Menschen in Würde zu begleiten, braucht es Werte wie Beziehung, Annahme und Zuwendung.  Dafür bleibt leider viel zu wenig Zeit in unserem Gesundheitssystem. 

 

Um Menschen in schwierigen Lebenslagen bestmöglich helfen zu können, habe ich, motiviert durch meine Erfahrungen, verschiedene Ausbildungen absolviert.

 

In meiner Zeit auf der Corona-Station begleitete ich viele Patienten an Ihrem Lebensende und erlebte, wie mangelhaft gängige Patientenverfügungen häufig sind.  Mein persönlicher Anspruch ist, dass jeder Mensch in schwerer Krankheit behandelt wird, wie er sich das wünscht. Eine passgenaue und klare Patientenverfügung ist für mich ein Schlüssel dafür.

Durch einen Zufall lernte ich die Arbeit einer Vereinigung für „Behandlung im Voraus planen“ kennen, die ACP Deutschland (Advance Care Planning) . Deren Konzept hat mich restlos begeistert. Endlich gab es eine Möglichkeit die Wünsche und Werte von Patienten durch einen Gesprächsprozess klar herauszuarbeiten und dann nachvollziehbar zu dokumentieren. Ich investierte hunderte von Stunden in meine Ausbildung. Deren besonderer Schwerpunkt darin lag, Patientenverfügungen, fachlich qualifiziert, aber wertfrei und unabhängig von der Ansicht der Gesprächsbegleitung, zu erstellen. Im April 2021 wurde ich als Gesprächsbegleiterin für die letzte Lebensphase gemäß § 132g SGB V zertifiziert. 

​

In meiner Arbeit betreue ich häufig onkologische Patienten, aber auch Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen. Für diese Menschen ist es schwierig, nach der stationären Behandlung, zeitnah einen Termin beim Psychoonkologen zu bekommen. Das empfinde ich als furchtbaren Missstand. Gerade dann benötigen diese Patienten dringend Halt, um ins Leben zurück zu finden. Deshalb absolvierte ich eine Ausbildung in Psychoonkologie (zertifiziert von PsyOnko, Prof. Tschuschke, gemäß DKG). Mit meiner Psychoonkologischen Beratung helfe ich Menschen, die an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leiden, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

​

Durch zwei tragische, tödliche Unfälle in meinem direkten Umfeld kam ich mit dem Thema „Trauer“ in Berührung. Diese einschneidenden Erlebnisse haben mich sehr berührt und Spuren in meinem Leben hinterlassen. Im Laufe unseres Lebens befinden wir uns immer wieder in Trauerprozessen. Dies kann der Tod eines geliebten Menschen sein, aber auch der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Scheidung. Durch meine Ausbildung als Trauerbegleiterin (die große Basisqualifikation), möchte ich Menschen ermöglichen ihre Trauer zu verarbeiten und in ihr Leben zu integrieren, um mit ihr leben zu lernen. 

​

Manchmal muss man nicht krank sein, um aus dem Gleichgewicht zu kommen. Arbeitslosigkeit, Corona und Beziehungsprobleme erschweren uns Menschen den Alltag. Um hier effektiv beraten zu können, absolvierte ich die Ausbildung als Psychologischer Coach in der Zukunftswerkstatt Amberg. In schwierigen Lebenskrisen unterstütze ich Sie durch psychologisches Coaching, bis Sie wieder Stabilität, Lebensfreude und Sinn in Ihrem Leben finden. 

​

In meiner Familie erlebe ich, was für eine Wohltat der Umgang mit einem Hund für Menschen bedeutet. Dies wollte ich gerne auch meinen Patienten ermöglichen. Mit meinem Hund Hannes – einem fröhlichen Golden Retriever – habe ich deshalb eine Ausbildung als Besuchshunde-Team abgeschlossen. Ich bringe Hannes gerne zu meinen Einsätzen mit und wir besuchen seit Mai 2022 die Patienten auf der Palliativstation im Städtischen Klinikum Karlsruhe.

​

Um Menschen in Krisen zur Seite zu stehen, habe ich 2021 die Beratungspraxis ANCORA gegründet. Hier kann ich mir für Sie Zeit nehmen und Ihnen ganz herzlich als Mensch begegnen.

​

ANCORA: Ich nehme mir Zeit! Ich bin für Sie da! Ich freue mich auf Sie!